Ostklassen in Westberlin 1961
Konzeption einer Wanderausstellung, 2011
Ein besonderer und wenig bekannter Aspekt deutsch-deutscher Geschichte: Jugendliche aus der DDR besuchten Schulen in Westberlin und wurden in sogenannte Ostklassen zum Abitur geführt. Viele von ihnen pendelten jeden Tag über die Sektorengrenzen und waren damit Wanderer zwischen den Systemen. Der Abiturjahrgang des entscheidenden Jahres 1961 hatte seine schriftlichen Prüfungen vor den Sommerferien geschrieben, im September sollten die mündlichen folgen. Der 13. August wurde für alle zur einschneidenden Zäsur, die schnelle Entscheidungen verlangt: bleiben oder fliehen, Familien und Freunde zurücklassen, eine ungewisse Zukunft.
Wie sich persönliche Schicksale mit der Weltgeschichte verbinden, kann in der Ausstellung »Als die Mauer dazwischen kam« auf besondere Weise nachvollzogen werden.
Wie sich persönliche Schicksale mit der Weltgeschichte verbinden, kann in der Ausstellung »Als die Mauer dazwischen kam« auf besondere Weise nachvollzogen werden.
Die Ausstellung wählt bewusst einen Zugang, der von intensiver räumlicher Impression ausgeht: einem Klassenzimmer. Stühle und Tische stehen in geordneten Reihen. Dabei handelt es sich um stilisierte Ausstellungsmöbel, die keine Imitation von Schulmobiliar sein sollen. Die Ausstellungsarchitektur zitiert die Schulklassensituation, um – neben der thematischen Präsentation – den Besucher an/in seiner eigenen Vergangenheit zu berühren: Jeder erinnert sich an die Schulzeit, an den Moment des Schulabschlusses und das Gefühl: „Was kommt danach?“.
Die Ausstellung stellt explizit den Menschen ins Zentrum. Als dramaturgisches Ausstellungsprinzip wird „Geschichtsbetrachtung von unten“ gewählt. Jedes Modul berichtet von einem Schicksal. Über Interviews und persönliche Objekte, die das Bindeglied zwischen Person und Ereignis bilden, erhalten die Besucher intime Einblicke und koppeln das historische Ereignis des Mauerbau an nachvollziehbare menschliche Schicksale.
Die Ausstellung stellt explizit den Menschen ins Zentrum. Als dramaturgisches Ausstellungsprinzip wird „Geschichtsbetrachtung von unten“ gewählt. Jedes Modul berichtet von einem Schicksal. Über Interviews und persönliche Objekte, die das Bindeglied zwischen Person und Ereignis bilden, erhalten die Besucher intime Einblicke und koppeln das historische Ereignis des Mauerbau an nachvollziehbare menschliche Schicksale.
Team// Abiturjahrgang '61 der Bertha-von-Suttner-Oberschule, Reinickendorf
Uta Bieger / Volker Böhm / Dr. Jürgen Bretschneider / Raik Evert / Dr. Veronika Wabnitz
Uta Bieger / Volker Böhm / Dr. Jürgen Bretschneider / Raik Evert / Dr. Veronika Wabnitz
Zielgruppe // Schüler und Abiturienten